Bevor wir über eure Musik und eure Tour in Deutschland sprechen, möchten wir gerne wissen, wie alles für euch als Band begonnen hat und wie ihr auf euren Bandnamen Spring Offensive gekommen seid?
Der Großteil von uns kennt sich seit Schulzeiten, wo wir anfingen gemeinsam in verschiedenen Projekten Musik zu spielen, unsere Plattensammlungen zu teilen und vieles mehr. Der Bandname stammt vom Titel eines Wilfried Owen Gedichts welches wir damals ziemlich umwerfend fanden. Er schien einfach zu passen. Die Band kam aber erst viel später ins Rollen als wir alle mit der Uni durch waren und uns entschieden keinen anständigen Jobs nachzugehen.
Wie würdet ihr eure Musik beschreiben und was macht sie einzigartig in einer Welt, wo das einzigartig sein ein recht harter Job ist?
Um ehrlich zu sein möchten wir es vermeiden sie zu sehr zu beschreiben. Das klingt jetzt wie eine faule Ausrede, aber die Hörer sind wesentlich besser darin für sich zu erkennen, was sie ausmacht und was sie daran mögen. Wir machen einfach Musik, die wir lieben. Wir sind totale Perfektionisten und sehr selbstkritisch bis zum Punkt der Besessenheit. Was macht sie einzigartig? Schwer zu sagen, aber sie spricht Menschen an. Sie ist sehr intensiv, aber auch zugänglich. Vielleicht ist es das.
Wer hat euch und eure Musik am meisten beeinflusst?
Da gibt es so einige Bands. Von Beginn an haben wir eine Begeisterung für The Cooper Temple Clause und Hope Of The States miteinander geteilt. Dazu kam dann Post-Rock mit A Silver Mt. Zion und I Like Trains, sprich die ganz frühen Sachen und auch noch Indie Rock von Bands wie The National oder Menomena. The Smiths waren früher ein großer Einfluss für uns, aber mittlerweile sind wir von sehr unterschiedlicher Musik inspiriert. Wir holen unsere Einflüsse aus allen Ecken.
"Not Drowning But Waving" ist eine Art Anti-Single. Wir haben sie zwar nicht mit der Intention geschrieben, aber als wir sie aufgenommen haben, wollten wir sie so schnell wie möglich veröffentlichen. Es ist ein düsterer Titel, der von Schuld und Tod handelt und über einen langen Aufbau und ein Crescendo verfügt. Er unterscheidet sich sehr von "Worry Fill My Heart", der eine wirkliche Eindringlichkeit aufweist, die darauf zurückzuführen ist, wie wichtig es uns war als wir ihn geschrieben haben. Unser neues Material ist mehr wie "Not Drowning But Waving". Es ist sehr düstere und emotionale Musik.
Nach einigen Monaten seid ihr wieder zurück auf Tour in Deutschland. Wie war es denn als ihr zum ersten Mal in Deutschland auf Tour wart?
Es war klasse. Viele unserer Freunde haben uns im Vorfeld tolle Sachen über das Touren in Deutschland erzählt und es ist alles wahr! Als Band wird man einfach unglaublich gut umsorgt, die Leute geben sich richtig Mühe. Es ist der beste Ort zum Touren für eine Band, wie wir es sind.
Habt ihr irgendwelche Unterschiede zwischen den Besuchern eurer Konzerte in Großbritannien und denen in Deutschland bemerkt?
Deutschland hat eine echte Musik liebende Kultur. In Großbritannien haben wir das auch, aber die Leute sind ein bisschen verwöhnt. Es gibt dort anscheinend mehr Bands als Leute, die sie sich ansehen wollen. In Deutschland ist jeder ein bisschen hungriger für so was, was sehr erfrischend ist.
Gibt es einen besonderen Grund, dass ihr nun zum vierten Mal in Deutschland eure Zelte aufschlagt, anstatt neue Hörer in Ländern wie Spanien, Frankreich, Dänemark oder Polen zu erreichen?
Wir waren jetzt in Belgien, Holland, Luxemburg, der Schweiz und auch in Italien! Leider haben wir dieses Mal nicht die Zeit, um noch woanders zu touren, aber das nächste Mal werden wir bestimmt noch mehr Orte besuchen.
Letztes Jahr im Oktober habt ihr spontan ein paar Songs an Unis und anderen öffentlichen Plätzen gespielt. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen und werdet ihr dies in den nächsten Wochen wiederholen?
Es ist ein cooler Weg sich bei den Leuten vorzustellen, wenn man noch nie in deren Stadt war. Auf dieser Tour haben wir es hier und da wiederholt, aber es ist halt nicht jeden Tag möglich.
Neben euren neuen Songs stellt ihr dem Publikum auch euren neuen Bassisten Chris (Chadwick) vor. Warum hat Joe (Charlett) die Band eigentlich verlassen?
Joe ist ein sehr treuer Freund von uns und die Trennung verlief mehr als freundlich. Er hat die Band für Gaz Coombes (Supergrass) neues Projekt verlassen, der übrigens auch ein guter Freund der Band ist. Im Grunde ist es alles ein wunderbar-ekelhaftes Love-in.
Was könnt ihr uns über Chris erzählen und warum seid ihr der Meinung, dass er der Richtige ist, um Joe zu ersetzen?
Chris hat bei einer tollen Band namens Hot Light Fiesta gespielt mit der wir im letzten Jahr zusammen aufgetreten sind. Die haben sich nun leider aufgelöst, was für uns den Einstieg eines neuen tollen Bandmitglieds bedeutete. Er ist unheimlich talentiert und der netteste Typ in der Szene. Zweifellos noch netter als Dave Grohl.
Ihr seid sehr erfolgreich in dem was ihr als Band tut. Welchen Ratschlag würdet ihr jungen Leuten geben, die eine Band gründen wollen, oder anderen Bands, die ihren Weg im Musikgeschäft finden wollen?
Wir sind auch dauernd auf der Suche nach Ratschlägen. Also wenn jemand da draußen welche hat, dann soll er sie uns ruhig zukommen lassen! Wir glauben, die wichtigste Sache dabei ist, dass ihr daran glaubt was ihr macht. Hört euch ähnliche Künstler an, aber versucht sie nicht zu imitieren und macht die Musik, die ihr liebt und nicht was eurer Meinung nach andere Leute gerade hören wollen. Alles ist möglich und vergesst nicht – ihr habt nur euch selbst Rechenschaft abzulegen.
Es macht den Eindruck, dass Oxford eine recht starke Community an jungen Bands hat, wie euch oder eure Freunde von Gunning For Tamar. Gibt es irgendwelche Bands, die ihr uns empfehlen könntet?
Wild Swim sind eine neue tolle Band, Count Drachma sind ein Zulu sprachiges Projekt mit zwei Mitgliedern von Stornoway und ToLiesel sind eine große Nummer, die gerade in Oxford für Aufsehen sorgt. Das sollte für den Anfang ausreichen. Alles großartige Acts.
Was war die verrückteste Sache, die ihr als Band erlebt habt? Sei es mit einem Fan, auf der Bühne oder auf Tour?
Wir werden regelmäßig von der Polizei angehalten, die meistens nur neugierig darauf ist was wir tun. Wir geben ihnen jedes Mal eine CD mit. Wahrscheinlich haben wir mittlerweile eine kleine Fangemeinde bei den Damen und Herren in blau.
Was steht bei euch noch für den Rest des Jahres und für das Jahr 2013 auf dem Plan?
Nach der Tour gehen wir für eine Weile ins Studio. Wir arbeiten nämlich an einer neuen Platte...
Gibt es noch irgendwas, dass ihr unseren Hörern und Lesern da draußen sagen möchtet?
Zieht euch warm an, es ist kalt da draußen.
Bedroomdisco TV: Spring Offensive - Red Oak:
Dieser Text wurde am 5. November 2012 veröffentlicht. Die Autoren des Textes sind Rebecca und Dennis.
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