Zum letzten Mal in diesem Jahr geben wir euch die für unsere Verhältnisse besondere Chance zu entscheiden, ob ihr den Stimmen von Rebecca, Eric und Andreas lauschen oder viel eher meine Übersetzung lesen möchtet oder beides zur selben Zeit machen wollt.
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Wie hat alles bei euch als Band begonnen und wie seid ihr überhaupt zusammengekommen?
Eric: Wir haben uns an der Uni in Liverpool zum ersten Mal getroffen und wir mochten dieselbe Musik. Somit haben wir angefangen ein wenig miteinander zu jammen.
Andreas: In der Musikszene, vor allem an unserer Uni, gab es überhaupt keinen Hardcore Punk Rock. Wir hörten nur Gerüchte, dass diese oder jene Person Hardcore Musik mag.
Eric: Es war eine Musikuniversität, offensichtlich.
Andreas: Ja, eine Musikuniversität. Offensichtlich und wir jammten einfach und verstanden uns auf Anhieb.
Eric: Ich glaube, direkt am ersten Tag hast du und Jethro das Grundgerüst für drei, vier oder fünf Songs geschrieben.
Andreas: Es waren so um die vier Songs. Ich glaube du hast noch eine Aufnahme von den Demos.
Eric: Ich hab sie alle. Sie werden irgendwann mal Wert haben.
Andreas: Irgendwann wirst du sie auf Ebay verkaufen.
Im Oktober habt ihr eure neue Single "What To Do When Awake Within A Dream" veröffentlicht. Was könnt ihr uns darüber erzählen?
Eric: Was können wir euch sagen?
Andreas: Der Song ist eigentlich nicht brandneu. Wir haben ihn schon seit einiger Zeit. Die Abmischung ist neu und wir haben ihn nur nicht so vielen Leuten gezeigt. Die einzigen Leute, die ihn bereits kennen, sind die, die uns seit 2011 schon mal live gesehen haben.
Eric: Das klingt nun so als würden wir keine Songs schreiben, dabei sind wir recht produktiv.
Andreas: Ich glaube, wir tun gut daran, dass wir die meisten Songs, die wir schreiben, veröffentlichen wollen, weil wir ja auch stolz auf alle sind. Wir bewahren nur halt die neueren Stücke für unser Album auf. Die Aufnahme ist an sich recht neu und die Abmischung ist brandneu.
Eric: Genau, der Mix ist sehr neu. Andreas hat ihn übrigens gemixt.
Andreas: Ja, ich habe ihn selber gemixt.
Eric: Er hat damit eine Punktlandung hingelegt.
Andreas: Danke.
Eric: Es gibt ein Musikvideo. Was können wir noch sagen? Die Tonlage und das Tempo?
Andreas: Er beginnt in a. A-Moll.
Eric: Das sind nicht so viele Fakten.
Andreas: Es ist einer der bekannteren Songs, die wir haben. Wir lassen uns von so vielen verschiedenen Genres beeinflussen. Wirklich alles von experimentellem Pop wie Radiohead. Ich höre unter anderem Death Metal bzw. 80's Death Metal wie Suffication und so Zeugs. Wir versuchen all das zu nehmen, in einen Topf zu werfen und zu schauen was dabei rauskommt.
Eric: Jeder von uns mag dieselben Sachen, aber jeder von uns mag auch sehr...
Andreas: Unterschiedliche Sachen?
Eric: Ja, aber nicht unterschiedlich so dass jeder von uns was Anderes hört, sondern dass wir ähnliche Sachen mögen nur halt in verschiedenen Abstufungen oder Bands. Zum Beispiel John hat heute gesagt, dass er Deathcore liebt und versuchte es mir dann zu erklären, weil ich Genres nicht wirklich kenne. Ich höre einfach die Dinge, die ich mag. Also sagte er: "Deathcore ist wie Mathcore, aber mit..."
Andreas: "...Death Metal!"
Eric: Mir egal. Ist okay, ich muss das nicht wissen. Unterschiedliche Einflüsse, die uns irgendwie zu dem bringen, was wir machen. Ich kann es nicht besser erklären. Wir nehmen einfach alles und werfen es in einen Topf.
Gab es denn irgendeine Inspiration für die neue Single oder ist sie einfach so entstanden?
Eric: An sich ist es recht lustig, weil Jethro und ich den Song auf einer Akustikgitarre in seinem Schlafzimmer geschrieben haben. Es ist einfach passiert innerhalb einer halben Stunde oder Stunde. Es ergab alles einen Sinn. Manchmal wenn du Songs schreibst, ergeben Dinge einfach Sinn und du weißt nicht warum. Hin und wieder dauert es auch eine Weile bis alles passt, aber manchmal läuft es einfach. Da sage ich: "Wie wäre es mit "Is this really happening to me"? Na, was meinst du und wie sollte es weitergehen?" Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich sagte: "What happened to my own reality." und er darauf: "Nee, vielleicht "Close my eyes and slowly count to three"?" Das war ein recht besonderer Moment, weil normalerweise wir vier und vor allem die drei Instrumentalisten die Songs schreiben und ich mein Zeug einfach dazulege oder mit dem Aufbau des Songs helfe. Aber sehr oft sind es nur die Drei, die einfach Sachen zusammenjammen. Dieses Mal war es aber aus irgendwelchen Gründen ich und Jethro an der Akustikgitarre. Vielleich liegt es daran, dass der Song ruhiger klingt als all die anderen Sachen. Es gibt aber noch mehr ruhigeres Zeug unter dem neuen Material, das im Gegensatz dazu zusammengejammt wurde.
Andreas: Es hängt einfach davon ab, was wir gerade hören. Jethro hörte zu dem Zeitpunkt Fighting With Wire. Sehr progressiver Punk Rock, aber mit unglaublichen Strophen. Sehr poppige Strophen.
Eric: Wir wollen einfach alles einbauen, was wir mögen und uns nicht auf irgendwas festsetzen, um dann zu entscheiden in welche Richtung es gehen soll. Ich sehe da auch keinen Sinn dahinter. Wenn sich irgendwas von dem unterscheidet, was du zuletzt geschrieben hast und das wiederum anders ist als das, was darauf folgt, dann sollte das in Ordnung sein. Zumindest glaube ich, dass es in Ordnung ist, wenn wir so weitermachen. Ich glaube nicht, dass wir dauernd einen Hardcore Song und noch einen Hardcore Song schreiben wollen, um dann, weil wir bereits drei Hardcore Songs geschrieben haben, wieder einen neuen Hardcore Song zu schreiben. Wir werden es weiter so machen, aber es wird sich weiterentwickeln. Wir wollen einfach in der Lage sein uns weiterzuentwickeln und das machen, was wir fühlen ohne überheblich zu klingen. Hoffentlich.
Was denkt ihr über euren heutigen Auftritt? War es das, was ihr erhofft habt und was habt ihr euch überhaupt davon erhofft?
Eric: Wir hatten sehr viel Spaß.
Andreas: Yeah!
Eric: Es war einer der tollsten Gigs, den ich bis heute hatte.
Andreas: Es hat sehr viel Spaß gemacht. Ich hatte diesen Traum, auf der Warped Tour zu spielen, schon seitdem ich dreizehn war und das liegt schon zwölf Jahre zurück. Der ganze Tag war einfach abgefahren. Wir waren im Speiseraum zusammen mit Rise Against und Billy Talent und saßen direkt neben ihnen und alles woran ich denken musste war: "Okay, versuch jetzt nicht durchzudrehen!" Der Auftritt war phänomenal und wir hatten sehr viel Spaß.
Eric: Einfach ein Teil der Warped Tour zu sein ist einzigartig.
Vor einer Woche haben die Jungs von Biffy Clyro gesagt, dass sich eure Musik mal genauer anhören wollen, weil ihr ihrer Meinung nach eine fantastische Band seid. Wie geht ihr mit solchen Kommentaren um?
Eric: Es war einfach surreal. Ich glaube, dass ich es immer noch nicht wirklich verarbeitet habe. Denn vor allem die Dinge, die sie über uns gesagt haben, sind genau jene, um die wir sie beneiden. Sie sagten, dass unsere Melodien poetisch wären.
Andreas: Richtig: Ihnen gefallen unsere Melodien und sie finden die Texte poetisch.
Eric: Und genau das mag ich bei Biffy Clyro, denn sie sind Genies, wenn es um Melodien geht. Jeder Song zwingt dich dazu mitzusingen und wir sind Fans seit Jahren. Jethro und Andreas haben mich mit ihrer Musik bekannt gemacht und John ist wahrscheinlich viel länger ein Fan von ihnen als irgendeiner von uns.
Andreas: John hat sie schon mehrere Male gesehen.
Eric: Es ist so, dass wir die Frage nicht beantworten können.
Andreas: Wir wissen es einfach nicht. Es ist wirklich schwierig irgendwas dazu zu sagen.
Eric: Ich habe sie zweimal im letzten Jahr gesehen und beide Male war es umwerfend und so inspirierend. So möchten wir auch gerne sein auf unsere eigene Art und Weise. Es war fantastisch so was von ihnen zu hören. Wahrscheinlich das beste Kompliment meines Lebens, denn wir respektieren sie wirklich sehr.
Nachdem Biffy Clyro nun eure Musik mögen, welchen Ratschlag würdet ihr Leuten geben, die eine neue Band gründen oder ihren Weg im Musikgeschäft finden wollen?
Eric: Also vor gut einem Jahr gab es diese Band in diesem Sinne noch gar nicht. Wir haben die Songs erst vor einem Jahr geschrieben. Die Singles, die bisher erschienen sind, sind erst vor einem Jahr entstanden. Findet die richtigen Leute, um mit ihnen zusammenzuarbeiten.
Andreas: Wir waren immer dieselben Leute in der Band, aber ich und Eric leben in Norwegen, während John und Jethro in Großbritannien leben. Es war einfach hart.
Eric: Alles hat einfach gegen uns gearbeitet. Jeder fragte uns, wie das überhaupt laufen soll, wie wir überhaupt proben und solche Sachen. Ich sagte dazu nur, dass es schon irgendwie klappen wird. Ich hab einfach gehofft und alles dafür gegeben. Nicht nur ich, sondern auch die Anderen. Aber von meinem Standpunkt aus, denn ich will hier nicht für all die Anderen reden, hatte ich diesen vermutlich naiven Traum, dass es schon hinhauen würde. Und wir hielten dagegen, obwohl es so wirkte, dass alles sich gegen uns verschworen hatte. Das brach aber alles zusammen als ich und Andreas zusammen nach Oslo zogen und dort unseren Manager Mike trafen, den wir zwar schon im Vorfeld kannten, aber durch einen seltsamen Zufall zeitgleich auch in dieselbe Stadt zog. Von da kam alles ins Rollen, denn wenn Leute plötzlich an dich glauben, hast du endlich das Gefühl, dass du nicht verrückt bist.
Andreas: Es ist halt einfacher an sich selbst zu glauben, wenn du gute Leute um dich hast, die auch an dich glauben. Dadurch gibt man einfacher hundert Prozent von sich.
Eric: Wir haben einfach das gemacht, was wir gemacht haben aus der Liebe zu dem, was wir gerne machen. Der Liebe zueinander, für unsere jeweiligen Geschmäcker und den Respekt zueinander. Wenn Andreas mal was über einen Text, eine Melodie oder einen musikalischen Part sagt, dann stimme ich ihm zu neunundneunzig Prozent zu, weil ich direkt weiß, was er meint.
Andreas: Versucht im Grunde an die Band und all ihre Mitglieder zu glauben. Versucht miteinander zu arbeiten und nicht gegeneinander. Respektiert euch und ....
Eric: ...und wenn ihr wisst, dass ihr irgendwas habt, dann gebt nicht auf.
Andreas: Irgendjemanden wird es schon auffallen.
Eric: Das ist eigentlich, worüber der Text von "What To Do When Awake Within A Dream" handelt. Ich vermute unser Ratschlag lautet, nicht aufzugeben, auch wenn es wie eine simple Floskel klingt, aber was soll man sonst sagen?
Andreas: Es ist die Wahrheit.
Eric: Es ist das, was ihr machen wollt? Dann macht es so lange, bis ihr es nicht mehr könnt.
Was habt ihr für den Rest des Jahres und auch das nächste Jahr noch so vor, sofern ihr überhaupt irgendwelche Pläne habt?
Eric: Für den Rest des Jahres steht glaube ich nicht mehr so viel an.
Andreas: Wir werden Demos aufnehmen und sie uns gegenseitig zuschicken, denn Jethro und John werden demnächst recht oft mit diesem Typen namens Dan Croll auf Tour sein. Darum werden wir Sachen schreiben und sie uns hin- und herschicken.
Eric: Wir schreiben unser Debütalbum und haben bereits ein paar Songs, aber wir wollen noch mehr zur Auswahl haben.
Andreas: Je mehr, desto besser.
Eric: Es wird wahrscheinlich nicht nächstes Jahr erscheinen, aber zumindest schon aufgenommen sein.
Andreas: Wir werden auf ein paar Festivals in Norwegen und hoffentlich auch Großbritannien spielen und ab Herbst werden wir eine Tour nach der Anderen spielen.
Was war die verrückteste Sache, die ihr als Band erlebt habt?
Eric: Wir wurden das schon mal gefragt und ich glaube nicht, dass sich seitdem irgendwas noch Verrückteres passiert ist. Ich denke, es ist immer noch sehr seltsam, dass ein Typ einen Vlog - einen Videoblog - über uns gemacht hat, weil es das erste Mal war, wo wir das Gefühl hatten einen wahren Fan zu haben. Keinen Freund oder jemanden der nur sagte, dass er unsere Musik cool findet. Jemand, den wir nicht kannten und er machte ein Video in dem er auf eine höfliche Art über uns sprach, aber es war einfach verrückt. Sehr schmeichelhaft, aber sehr seltsam.
Andreas: Das erste Mal ist immer komisch.
Eric: Wenn du uns nach einem Ratschlag für neue Bands fragst. Wir sind eine neue Band und wir fühlen uns... da war heute ein Techniker, der die Gitarren getragen hat und ich wollte sie ihm abnehmen, aber er meinte darauf, dass es sein Job wäre und er sich um sie kümmern soll. Ich entschuldigte mich daraufhin, denn ich wurde noch nie so behandelt. Denn wir sind sehr daran gewohnt, dass man uns nicht mag. Nein, ich mach nur Witze.
Andreas: Wir machen sonst alles selber und es ist sehr nett eine tolle Crew an der Bühne zu haben, die solche Sachen für uns macht, damit wir an sich nur spielen müssen.
Gibt es noch irgendwas, dass ihr unseren Hörern und Lesern da draußen sagen möchtet?
Eric: Wir hoffen, dass sie sich unsere Videos im Netz ansehen.
Andreas: Und seid geduldig. Wir werden neue Musik veröffentlichen, aber es wird noch eine Weile dauern. Folgt uns einfach auf Facebook und wir versuchen dort zumindest einmal die Woche irgendwas über uns zu posten, wie Artikel über uns und Sachen, die um uns herum passieren.
Eric: Ich habe das Gefühl, dass wir recht bescheiden sind, aber es ist schwer zu sagen, dass ihr auf uns achten sollt.
Andreas: Wir wollen keine Idioten sein, denn wir sind keine. Schaut einfach bei Facebook vorbei, wo wir euch auf dem Laufenden halten. Wenn ihr uns folgen wollt, dann tut das bitte ruhig.
Eric: Du willst jetzt nicht mit irgendwas wie "Don't stop believin'. Hold on to the feelin'." enden?
Andreas: Nein. "I'll be right here waiting for you".
Eric: Willst du es dabei belassen?
Andreas: Nein, nein. Warte! "We built this city on rock and roll"? Nein?
Eric: Das könnte hinhauen.
Andreas: Oh, wartet. Wartet! Vielleicht was Besseres. Nein.
Eric: Ihr seid Deutsche, richtig?
Ja.
Eric: Dann würden wir uns sehr freuen nach Deutschland zu kommen, um dort aufzutreten. Definitiv! Das ist auch ein Traum. Ich war noch nie auf einer Autobahn. Ich würde gerne mal auf einer Autobahn von Stadt zu Stadt fahren. Führt die Autobahn überhaupt einen von einer Stadt zur Anderen?
Andreas: Ja. Ich war dort letztens auf Tour. Ich liebe es dort und würde mich freuen auch Carnival Kids dorthin zu bringen.
Eric: Ich weiß nur wenig über das deutsche Publikum. Du weißt da sicherlich mehr darüber, aber sie stehen sehr auf Rock und guten Rock und Rock am Ring ist glaube ich auch in Deutschland und das ist auch sehr legendär. Da würde ich gerne mal spielen.
Andreas: Das Publikum in Deutschland ist viel besser als in Norwegen.
Eric: Und ein paar Fans aus Deutschland wären klasse.
Carnival Kids - What To Do When Awake Within A Dream:
Carnival Kids - Fear Of Nothing:
Dieser Text wurde am 23. Dezember 2013 veröffentlicht. Der Autor des Textes ist Dennis.
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