Mittwoch, 18. Dezember 2013

Babbel net! Mit The Younger

Die Vans Warped Tour UK 2013 fand eigentlich vom 16. bis zum 17. November im Alexandra Palace in London statt, aber unsere rasende Reporterin Rebecca und unsere Helferin Kristina durften sich schon knapp einen Monat vor dem Festival ein wenig darauf einstimmen und einen kleinen Teil des diesjährigen Lineups auf der EP Release Party der Alternative Rockband The Younger im Barfly in Camden live bestaunen. Neben den Gastgebern des Abends waren dort auch The First, die sich im selben musikalischen Bereich austoben und die Post-Hardcore Truppe We Are Fiction mit von der Partie und die beiden Damen gehörten zu den geladenen Gästen. Dort trafen sie sich im Vorfeld des Events mit dem The Younger Sänger Daniel Lawrence, der ihnen sehr ausführlich Rede und Antwort stand über die Anfänge und Einflüsse der Band, die aktuelle EP "Have Hope", dem damals noch bevorstehenden Auftritt auf der Vands Warped Tour, seine Ansicht über den aktuellen Status des Musikbusiness und vieles mehr. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und Lauschen, denn wir haben da eine Neuerung für euch parat.

Neben der typischen Übersetzung bieten wir euch und den Fans der Band dieses Mal auch Rebeccas Audiomitschnitt des Interviews an für alle, die daran interessiert sind das Gespräch zwischen ihr und Daniel im Original zu hören. Diesen könnt ihr euch direkt hier im Player anhören, runterladen oder per iTunes beziehen. Selbiges gilt auch für die in den nächsten Tagen erscheinenden Interviews, die Rebecca im Rahmen der Vans Warped Tour für das Podcast Spezial geführt hat.

Babbel net! Mit The Younger: Direkter Download oder auf iTunes


Bevor wir über eure Musik und euren anstehenden Auftritt bei der Vans Warped Tour im Alexandra Palace reden, würden wir gerne wissen, wie alles für euch als Band angefangen hat und wie ihr auf euren Bandnamen gekommen seid?

Also ich habe die Band zusammen mit meinem besten Freund Simon gegründet, der unser Gitarrist ist. Wir saßen bei mir zu Hause und wir beide hatten unsere jeweiligen Bands bereits hinter uns gelassen und wollten irgendwas machen, das poppiger und weniger hart klingt. Wir waren beide für längere Zeit in härteren Bands aktiv und haben dabei viele Leute supportet, wie A Day To Remember, Paramore und so weiter. Somit wussten wir genau, was wir wollten. Er schlug zwei Typen namens Jay und Recce vor, die offensichtlich Brüder sind und mit uns zusammen in der Szene waren. Sie spielten zu der Zeit in einer anderen Band mit der wir öfters abhingen. Also sagten wir zu uns: "Lass es uns machen" und gingen die Proben an. Ich hatte bereits ein paar Songs geschrieben, genauso wie Simon, um sie zu üben. Somit trafen wir uns alle und die erste Probe verlief wirklich richtig gut. Danach wussten wir sofort, dass dies das Lineup werden würde. Der Name The Younger kam so zustande: Ich blätterte durch viele Magazine und andere Sachen und dort sah ich das Wort "young" und ich dachte mir sofort: "Ah! Young, younger, the younger." Ich schlug ihn direkt den Jungs in der Band vor. Da wir damals nur den einen Namen hatten, war jeder damit zufrieden, denn er passt auch zu der Art und Weise, wie wir aussehen und wie wir klingen. Es hat einfach direkt Klick gemacht. Das war's.

Eure brandneue EP, die am 30. September veröffentlicht wurde, heißt "Have Hope". Was kannst du uns über euer neues Material sagen?

Nachdem wir unsere erste EP fertig hatten, wollte ich die Band in eine kommerziellere Richtung und noch weiter in Hinsicht auf die Pop-Elemente führen. Daher habe ich das Klavierspielen ein wenig gelernt, fing an viele Songs zu schreiben, gab dem Instrument dann offensichtlich mehr Bedeutung und nutze es zur Weiterentwicklung unserer Musik. So nahm ich es mit nach Hause und brachte die Songideen dann mit zu den Proben, damit wir sie gemeinsam komplettieren konnten. Wir wollten unsere zahlreichen Rock-Elemente von unseren früheren Sachen beibehalten, aber auch zeitgleich in der Lage sein unseren Pop-Einschlag direkt abzurufen. Darum haben wir unsere Songideen hin- und hergeschoben, damit sie positiver und offener ausfallen und wir weniger Gitarrenspuren verwenden. Denn an sich spielten wir immer mit einer zweiten Gitarre im Hintergrund und benutzten dafür einen Backingtrack, den wir zuvor aufgenommen hatten. Somit haben wir angefangen sie immer seltener zu verwenden und stattdessen öfters auf das Klavier zurückzugreifen. Im Grunde ging es uns bei der EP darum eine positive Anschauung auf sieben Songs zu verteilen. Gut, zwei davon mögen zwar Zwischenstücke sein, aber das ist die Stimmung auf die wir setzen.

Woher kommt eigentlich der Name eurer EP und von welchen Hoffnungen ist dabei die Rede?

Es war schon ein wenig seltsam, weil ursprünglich sollte die EP "Big Escape" heißen. Was ja auch der Name des ersten Tracks ist, den ich als Idee für das Konzept der EP geschrieben habe. Eine Art Geschichte über einen Ort an dem man nicht glücklich ist und von dem man nun gemeinsam mit seinem Partner flüchten will. Ich habe mit den Zwischenstücken angefangen, die zwischen den Songs platziert werden sollten. Während des Schreibens von "Binds" sind wir auf die Zeile "I Have Hope" gekommen und ich dachte mir, dass "Have Hope" der Name der EP sein sollte. Er fasst alles gut und passend zusammen. Das Schema begleitet uns ja schon von Beginn an. Die Art und Weise, wie wir uns kleiden und aussehen ist recht einheitlich und ich mag die Idee, dass wir vier Buchstaben im ersten Wort und auch vier Buchstaben im zweiten Wort haben. Als wir dann so zusammensaßen, dachten wir uns, dass das gar nicht mal so schlecht ist. Aber im Ganzen umschreibt der Titel die Platte ganz gut und auch uns als Band.

Eure erste EP "If Not Now, Never" wurde im März diesen Jahres als konstenloser Download veröffentlich. Heutzutage ist das ein sehr mutiger Schritt. Warum habt ihr den Weg gewählt eure Musik umsonst ins Netz zu stellen, anstatt ein paar Pfund bei iTunes oder Amazon dafür zu verlangen?

Der Grund dafür bei der ersten EP war, dass wir als neue Band, die gerade am Anfang steht, sie umsonst an alle verteilen wollten. Das wollen wir auch weiterhin bei dieser EP fortführen. Aber bei der Zweiten steckt viel mehr Spaß und Arbeit drin, deswegen sahen wir die Möglichkeit zu sagen, dass wir die erste EP umsonst hergeben und dieses Mal halt mal was verlangen und dafür eine größere Anzahl von Tracks veröffentlichen mit der Möglichkeit per iTunes auszusuchen welche Songs man haben will. Wir wollten es nicht so rüberbringen, als müsste man sich die komplette EP besorgen. Darum spricht uns der digitale Weg gerade an. Wir haben keine physischen Versionen unserer Platten, solange sie niemand für uns anfertigen möchte und sich mit uns an den Tisch setzt und darüber redet. Wir sind nicht wirklich so heiß drauf, wenn es um das CD Format geht. Ich mein, ich hab zwar einen Laptop, aber ich werfe da jetzt keine CDs rein, denn es ist unnütz. Ich nutze Spotify und iTunes und wir wollten irgendwas mit dem wir diese Plattformen erreichen. Denn die Hauptplattform ist vor allem Spotify und du schaffst es nicht dorthin, wenn du deine Musik umsonst veröffentlichst. Du musst sie schon mit einem Preis bei iTunes versehen und Spotify bezieht seine sämtlichen Daten von iTunes. Also wenn du nichts dafür verlangst, dann bist du nicht in der Lage in dieses Netzwerk zu kommen. Das war halt der Hauptgrund hinter diesem Schritt. Was das Finanzielle angeht in Hinsicht was für unsere Musik zu verlangen, gefällt es mir nicht. Es lässt mich völlig kalt, weil es mir nichts bedeutet. Bands, die mit ihren Plattenverkäufen Geld machen, sind eine andere Sache, aber so ist es nur ein notwendiges Übel.

Nach den Veränderungen von eurer ersten zur neusten EP, welche Ideen habt ihr für die Zukunft?

Wir machen einfach weiter. Da die Veröffentlichung wirklich gut verlaufen ist, haben wir uns schon ein paar Gedanken darüber gemacht. Auf unserem bisherigen Weg mussten wir einige Hindernisse überwinden. Online waren die Reaktionen groß und alle waren sehr hilfreich uns gegenüber. Ich glaube, dass liegt daran - auch wenn es komisch klingt - dass wir eine Jugend orientierte Band sind, die ein eher jüngeres Publikum anspricht, das sich für Musik begeistert und besonders in Foren und Blogs aktiv ist. Aber wir hatten leider nicht so viel Erfolg bei der Presse, um ehrlich zu sein. Es ist ein Bereich in den wir auch vorstoßen wollen, nur leider befinden wir uns zwischen mehreren Fronten. Für die Einen sind wir zu poppig und für die Anderen sind wir wieder zu rockig. In dem Fall lassen wir uns aber nicht beirren und bleiben so, wie wir sind. Es gibt da aber eine Sache, die ich gerne machen würde. Ich bin sehr angetan von Imagine Dragons und ein großer Fan ihres Sounds und bin der Meinung, dass der Schlüssel, um unseren aktuellen Sound einem größeren Markt zu eröffnen, darin liegt mit einem anderen Produzenten zu arbeiten. Darum bin ich wirklich aufgeregt an unserem Debütalbum zu werkeln. Ich möchte gerne zusammen mit einem Hip Hop Produzenten arbeiten, was Imagine Dragons auch getan haben. Das ermöglicht eine saubere Produktion, während die Band gleich bleibt. Nur man setzt sie auf andere Art und Weise in Szene. Paramore haben es genauso gemacht und damit ihren Sound aufgehellt bis zu dem Punkt, wo viele Leute als Paramore Fans dazustoßen, denen die drei vorherigen Alben gar nicht interessieren. Daher hoffe ich, dass wir weiterhin solche Songs schreiben wie für unsere EP, sie dabei versuchen zu verfeinern und ein paar Synthie-Elemente mit einbauen. Aber in erster Linie ist die Produktion an sich der nächste große Schritt für uns. Wir sind mit der Produktion dieser EP zufrieden, aber sie ist uns dennoch zu rockig und das ist auch der Weg, den wir von der ersten EP an eingeschlagen haben. Von sehr rockig bis rockig und ein wenig poppig.

Es beantwortet teilweise schon die Frage, aber was macht euch einzigartig im Vergleich zu anderen Bands?

Was macht uns einzigartig im Vergleich zu anderen Bands? Wir sind einzigartig zu anderen Bands, weil wir uns nicht so einfach in eine Schublade stecken lassen. Wir wollen keine Kerrang! oder Rock Sound Band sein, aber wir wollen auch keine Pop Band sein. Ich denke, die Bands von denen wir uns inspirieren lassen sind keine Bands, die wie wir klingen. Wir holen unsere Einflüsse aus den 80's und von Bands, die wir sehr mögen, wie Duran Duran oder The 1975. Genau diese Art von Künstlern sind ein wenig visueller und abgehobener, so als hätten sie die Würze von Kings Of Leon. Wir haben nicht den Eindruck, dass man uns irgendeinen Stempel aufdrücken muss. Ich denke wir sind recht kompromisslos, weil andere Leute viel schneller nach links und rechts tendieren und wir hingegen uns treu bleiben. Das hebt uns von ihnen ab.

Ihr werdet demnächst auf der Vans Warped Tour spielen. Wie gespannt seid ihr darauf und wie schwer war es diese Chance als Newcomer zu bekommen?

Natürlich sind wir sehr aufgeregt dort zu spielen. Ich liebe den Alexandra Palace. Ich habe dort bereits schon gespielt und es ist unglaublich. Die Bands, die dort mit uns spielen werden, sind nicht unbedingt so wie wir und das gibt uns die Möglichkeit diese Plattform zu nutzen. Wir alle haben einen Rock Hintergrund und ich bin sehr gespannt. Leider hat die einzige Band, die ich dort sehen wollte, abgesagt - Anberlin. Aber ich werde sie mir irgendwann später mal ansehen. Somit ja, die Vans Warped Tour ist wirklich eine große Sache.
Und wie wir an den Gig gekommen sind? Ich glaube viele Leute und vor allem einige Bands dachten sich bestimmt: „“Wie zum Teufel haben die das angestellt? Die gibt es doch noch gar nicht so lange?“ Unglücklicherweise - für sie - ist die Situation folgende. Bevor wir überhaupt als Band losgelegt haben, haben wir uns sehr viel Zeit genommen, um sicher zu sein, dass wir mit den Besten der Besten zusammenarbeiten. Und Kilimanjaro, die zu den größten Promotern im Land gehören und auch die Promoter für die Warped Tour sind, waren sehr, sehr nett zu uns. Sie glaubten an unseren Sound, unsere Richtung und sind schon sehr früh auf uns angesprungen, um uns dorthin zu bringen, wo wir hinwollen. Genauso wie Live Nation, die uns heute hier betreuen. Es ist sehr selten, dass eine Band in der Lage ist mit beiden Promotern zu gleichen Zeit zusammenzuarbeiten, denn ansonsten ist es nur die Eine oder die Andere. Also sind wir ziemlich glücklich darüber.
Es ist sicherlich sehr schwer die Chance zu bekommen auf der Warped Tour zu spielen, aber man hat uns einen kleinen Slot auf der kleinsten Bühne angeboten und wir haben es dankbar angenommen.

Welchen Ratschlag würdest du Leuten geben, die eine Band gründen wollen oder anderen Bands, die ihren Weg im Musikgeschäft finden wollen?

Vergeudet eure Zeit nicht. Ich weiß, ich bin ein bisschen zynisch, denn ich bin älter und mache das schon viele Jahre. Seit sechs Jahren nun genau und ich bin jetzt 25. Das ist schon einiges an Zeit, die ich hinter mich gebracht habe. Nicht unbedingt im Vergleich zu vielen anderen, aber für junge Leute, die in dem Alter anfangen. Vergeudet eure Zeit nicht und hört auf andere, wenn euch jemand sagt, dass ihr nicht so anders oder besonders seid. Es geht dabei nicht ums Aufgeben, sondern um sich zu vergewissern, dass ihr, was auch immer ihr macht, nicht naiv seid. Wenn ihr nur spielen wollt, was ihr mögt und es euch nicht interessiert, was andere sagen, dann ist das klasse. Das ist cool und sehr Punk Rock ähnlich. Ich mag das und es ist ein nettes Element, aber dort stehe ich nicht in meiner Karriere. Mir geht es nicht darum berühmt zu sein. Mit geht es mit The Younger darum aus dem Grund berühmt zu werden, dass so viele Menschen, wie nur möglich, unsere Musik hören. Darum möchte ich hier auch keinen ausgrenzen. Mein Ratschlag wäre jetzt, wenn ihr in einer Welt sein möchtet, wo ihr wisst, dass dies genau so eine Band ist in der ihr sein wollt, dann seid euch im Klaren alles dafür zu tun. Besucht die Konzerte, geht hin und trefft die Leute, die mit ihnen arbeiten. Denn ohne ihren Rückhalt könnt ihr Jahre über Jahre eurer Zeit damit vergeuden nirgendwo hinzukommen, obwohl ihr eigentlich eine sehr gute Band sein könnt. Seid clever, seid schlau!

Was denkst du über den aktuellen Status der Musikindustrie? Wie wichtig sind Manager und Promoter noch heutzutage, wenn man eigentlich alles selber über das Internet machen kann?

Wir sind sehr froh, dass wir zwei wundervolle Manager haben und sie haben die sehr nette Fähigkeit durchzugreifen. Wir sind eine starke Band und wir sind sehr, sehr gute Freunde. Nichts kommt zwischen uns und wenn du dich mit einem von uns anlegst, dann legst du dich direkt mit der ganzen Band an. Wir sind uns da sehr, sehr nah. Anders als viele andere Bands streiten wir uns nicht, denn wenn wir es tun, dann hält das nur wenige Sekunden an. Wenn ihr euch in solch ein Umfeld begebt, dann ist es sehr wichtig andere Menschen um euch zu haben, weil ihr seht den Wald vor lauter Bäumen nicht und endet damit, dass ihr nur unter euch seid und euch von den falschen Dingen überzeugt. Darum glaube ich, dass es sehr wichtig ist einen Manager zu haben. Außerdem sind wir auch glücklich einen Typen namens Joshua Halling an unserer Seite zu haben, der ein ausgezeichneter Fotograf ist und bei uns als Art Director für die ganze Sache fungiert. Deswegen sind wir wirklich sehr froh jemanden wie ihn an bei uns an Bord zu haben.
Was die Musikindustrie angeht, bin ich der Meinung, dass sie gerade einen sehr traurigen Stand hat für mich persönlich gesehen. Viele werden das hier nun lesen und denken, dass du nicht schlecht über deine eigene Industrie reden sollst. Aber die wirkliche Situation ist, dass die Labels ankommen und warten bis eine Band förmlich ihr eigenes Haus gebaut, es gestrichen und mit Möbeln versehen hat, um dann im letzten Moment durch die Tür zu kommen und zu sagen: "Danke, das gehört nun uns.", anstatt wie in den 80ern und 90ern sich Zeit zu nehmen, um neue Bands zu generieren, sie aufzunehmen und mit ihnen zu arbeiten. Das sieht man jetzt bei Singer und Songwritern wie Gabrielle Aplin. Vor allem bei ihr, wo sie die Beziehung untereinander fördern. So was bekommt man nicht als Band und sieht man auch nicht mehr so oft. Sie warten ungefähr bis zu ihrem Durchbruch und geben ihnen die Geld-Injektion, die sie brauchen. Das klingt für mich recht unschön, denn wenn du deinen Namen irgendwo ans Ende setzt, dann hast du es auch verdient, dass es dir gehört. Ich würde es zumindest so annehmen und wenn man uns einen Plattenvertrag anbieten würde, den wir als Band annehmen müssten, würde wir ihn als Band annehmen. Aber gefällt mir das? Nein, es ist sehr trauriger Ort zum Dasein und ein schlechter Markt, wo die Plattenfirmen ihr Geld verlieren. Ich verstehe die Denkweise dahinter, aber es ist traurig, dass keiner mehr ein Risiko eingeht, wie man es eigentlich sollte. Denn es gibt Bands da draußen, die wir kennen, die es wert sind ein Risiko für sie einzugehen. Wäre ich jemand aus dem Geschäft, dann würde ich es tun. Egal wo ihre Platten gerade stehen.

Habt ihr schon Pläne irgendwann in Deutschland, der Schweiz und Umgebung zu spielen?

Ja, ja, ja! Wir hatten gerade gestern ein Gespräch mit unserem Management über das Vorstoßen zu ausländischen Märkten. Wir haben uns im Moment sehr auf den britischen Markt konzentriert, um uns hier eine Namen zu machen, in diesen Markt einzudringen und als Support zu touren. Wir kommen aber in Begleitung einer anderen Band auch nach Deutschland, Luxemburg und all die anderen Orte, wo wir gerne auf Tour sein möchten. Darum halten wir gerade Ausschau nach er richtigen Tour. Es ist komisch, aber ich liebe Deutschland. Ich liebe das Land. Ich war schon kurz davor, als ich mit einer meiner alten Bands dort war, dorthin umzuziehen, weil ich es da so sehr gemocht habe. Ich bin der Meinung, dass alle Bands mal raus müssen. Es ist was, das jeder mal machen sollte. Vor allem nach Deutschland, wo es zwar große Städte gibt, die aber nicht so oft bereist werden, wie hier in Großbritannien. Was sie aber sollten, denn die deutschen Veranstalter behandeln die Bands besser, die Veranstaltungsorte sind besser, die Bezahlung ist besser und die Gastfreundlichkeit lässt uns schrecklich aussehen. Denn wenn du hierher kommst, dann drücken sie dir ein Sandwich und 5 Pfund in die Hand, während sie dir in Deutschland 500 Euro und ein Hotelzimmer für die Nacht geben und jemand noch für dich kocht. Es ist ein sehr gastfreundlicher Ort und ich kann es kaum erwarten als Band dort unterwegs zu sein. Es wäre eigentlich auch klanglich besser für die Szene in Deutschland und Amerika, weil Großbritannien ist der letzte Ort, wohin man uns als Band mitnehmen sollte. Europa ist da nicht so selbstbewusst. Nicht alles muss cool sein, um es zu mögen. Sie mögen es einfach und wenn sie es mögen, dann halten sie Ausschau nach der Band. Sie sagen sich, dass sie die Alben kaufen werden. Kinder gehen dann mit 50 oder 60 Euro zu den Konzerten und kaufen sich ein T-Shirt. Dort gibt es einen wirklichen Sinn von Gemeinschaft, den wir hier nicht haben und jeder der in Deutschland tourt sollte davon lernen, aber wir tun es nicht. Denn wir denken, dass jeder ist verrückt und wir es richtig machen.

Was war die verrückteste Sache, die ihr als Band erlebt habt?

Also letztens waren wir in Oxford und haben uns an einen Tisch gesetzt, so wie wir es gerade tun. Und das saß ein Typ mit noch einem Typen in der Ecke und hat kein Wort gesagt und überhaupt keinen Mucks von sich gegeben. Wir waren mit unseren Freunden dort und haben uns einfach hingesetzt. 5 Minuten vergingen, 10 Minuten vergingen und nichts ist passiert bis er dann wütend aufsprang und mit beiden Fäusten auf den Tisch hämmerte und sagte: "Ihr Typen mit euren verfickten Frisuren und Gesichtern. Ihr seid Hipster-Teenager." Und ich sagte zu ihm: "Ey Mann, ich bin 25 und wir alle sind in unseren Zwanzigern. Also was ist dein Problem?" Und er dazu dann: "Warum könnt ihr nicht netter sein? Warum setzt ihr euch einfach hier hin?" Er fing an sich mit uns zu streiten und wir dachten uns: "Was zum Teufel...?". Es kam völlig aus dem Nichts und während wir uns anschrien und beleidigten, wendete ich mich zu ihm und sagte ganz ruhig: "Warum hast du nichts gesagt, als wir uns an den Tisch gesetzt haben?" Uns wiederfahren schon viele komische Dinge, aber ich denke, dass dieser Moment sehr amüsant war. Vor allem an einem schönen Ort wie Oxford, wo man nicht gerade daran denkt, dass man in einen Pub geht und von einem Fremden angemacht wird. So ist das Leben.

Habt ihr irgendwelche Pläne für den Rest des Jahres?

Auf jeden Fall werden wir sehr viel mit dem Planen von Dingen beschäftigen. Es gibt da noch ein paar Videos, die wir drehen werden. Unter anderem für eine Single von der EP, wo wir wussten, dass das kommen wird und nun überlegen welcher Song es werden soll. Danach kommt die Warped Tour und was dann kommt wissen wir noch nicht. In diesem Geschäft wird es Ende November recht ruhig und jeder legt sich zur Ruhe bis Ende Januar. Es ist die einzige Industrie, wo du dir für zwei Monate eine Auszeit gönnen kannst. Ja, es ist sehr nett so was zu haben, vor allem wenn man dort aktiv oder als Band unterwegs ist. Wir werden sehen, aber ich hoffe, da wir gerade nach Tourneen im Januar Ausschau halten mit einigen wirklich großen Acts, dass wir bald, vermutlich nach der Warped Tour, unseren Pläne für den Rest des Jahres und Anfang des nächsten Jahres verkünden können.

Gibt es noch irgendwas, das du unseren Hörern und Lesern da draußen sagen möchtest?

Ja! Danke, dass ihr als deutsche Seite die Leute auf uns Aufmerksam macht. Ich liebe Deutschland und ich liebe alles was dort passiert. Besonders, wenn Bands dort touren. Ich kann es kaum erwarten, denn es ist der Ort, wo wir als Band als nächstes hinwollen. Hoffentlich können wir in Zukunft noch öfter mit der deutschen Presse zusammenarbeiten. Also wenn jeder in Deutschland von uns erzählen könnte, dann wäre das sehr gut.

The Younger - Say My Name:



Dieser Text wurde am 18. Dezember 2013 veröffentlicht. Der Autor des Textes ist Dennis.

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