Nintendo zählt zu den wichtigsten Herstellern im Videospielbereich.
Immer wieder steht der Name für Innovation, vor allem wenn es um
Konsolenhardware geht. Zu den großen Errungenschaften zählen wohl einer
der ersten Handhelds, die erfolgreichsten Heimkonsolen im 8- und 16-Bit
Bereich und das Durchsetzen einer funktionierenden Bewegungssteuerung,
die auch Nicht-Core-Gamern das Spielen am heimischen TV-Gerät
schmackhaft gemacht hat. Mal von den erfolgreich laufenden Franchises,
wie Mario und Co abgesehen.
Mich selbst begleitet Nintendo seit meiner jüngsten Kindheit. Mit
acht Jahren habe ich meinen ersten Game Boy bekommen, als Teenager bei
meinem Kumpel SNES gezockt und nach meinem Abi in einem Anflug von
Retro-Fieber mir selbst ein Super Nintendo nebst Spielen gekauft.
Zwischenzeitlich war ich auch im Besitz eines Nintendo 64. Mittlerweile
stehen in meinem Wohnzimmer neben dem SNES, meinem Game Boy, einem NES
auch noch ein GameCube und vor einigen Tagen für wenigen Stunden sogar
eine Wii. Beim Einrichten eben dieser Wii ist mir wieder etwas
aufgefallen, dass mich seit über einer Dekade immer wieder an Nintendo
gestört hat: Die Länge! Diese verdammte Länge!
Wer jetzt was schweinisches denkt, ist ein Ferkel. Fakt ist:
Sämtliche Nintendo Konsolen mit Kabelbindung haben viel zu kurze
Controller Kabel. Schon immer war es mein Problem, die Konsole in der
Nähe meines Fernsehers zu platzieren und dabei bequem und mich lasziv
auf Couch oder im Bett zu räkeln, während ich mich im Spielen ergehe.
Aufgefallen ist es mir damals, als mein SNES das erste Mal
runtergefallen ist, weil ich durch eine unbedachte Bewegung das stramm
gespannte Kabel einen Hauch zu sehr belastet habe und der Stecker
erstaunlich fest im Slot gesessen hat. Auch mein später gekauftes NES
leidet unter Kurzkabeligkeit. Beide Konsolen hole ich mittlerweile aus
dem TV-Schrank und stelle sie mitten in den Raum. Leider fehlen mir
diese “Vorsicht, glatter Boden!” Schilder oder ähnliche Warnsignale, um
vor der Stolperfalle zu warnen.
Für den GameCube habe ich immerhin kostengünstig ein
Verlängerungskabel erstanden. Für mehr Geld gibt es hier sogar einen
kabellosen Controller! Welch Wohltat! Apropos kabellos: Vor einigen
Tagen kamen dann meine wenigen Stunden mit der Wii. Die Freude war groß,
hat der Controller doch von Haus aus kein Kabel. Hurra! Doch schon beim
Einrichten kamen erste Zweifel. Die Sensorleiste für die
Bewegungssteuerung wird auf dem TV oder davor positioniert. Die
empfohlene Entfernung zum Sensor ist 1 – 3 Meter. Meine Couch bzw. der
Sitzplatz auf dem ich beim Zocken vorzugsweise sitze ist exakt 3,74
Meter von der Vorderkante des TV-Möbels entfernt. So richtig
funktioniert die Steuerung nur, wenn ich in einer
ultrakonservativunbequemen Haltung auf der Vorderkante meiner Couch
sitze und die Arme dabei unangenehm gerade aus über den Wohnzimmertisch
ausstrecke. Und so kam es, dass ich scheinbar der einzige Mensch bin,
der bei einem kabellosen Controller Probleme mit der Kabellänge hat.
Meine alte Nemesis!
Also, liebe Freunde von Nintendo. Ich weiß, in Japan ticken die Uhren
anders. Ihr seid alle viel kleiner, als wir groß gewachsenen Europäer.
Ihr habt andere Musik, viel mehr bunte Lichter und alles ist überhaupt…
viel mehr! Außer der Wohnraum. Der ist bei euch wesentlich kleiner. Wir
haben richtige Wohnzimmer. Mit Abstand von Couch und Fernseher. Gerne
auch mal etwas mehr Abstand, weswegen einige von uns sogar welche von
euren viel zu großen Fernsehgeräten gekauft haben. Und wenn ihr schon
Konsolen bei uns auf den Markt werft und das gerne auch mal mit einem
Jahr Verspätung, wegen dem ganzen Lokalisierungskram und PAL-Norm und
weil das Design für uns geschmacksverirrten Großaugenmenschen angepasst
werden muss, DANN MACHT EURE GOTTVERDAMMTEN CONTROLLERKABEL DOCH BITTE
AUCH FÜR UNSERE GEFILDE PRAKTIKABEL NUTZBAR!!!
Dieser Text wurde am 6. Dezember 2012 veröffentlicht. Der Autor des Textes ist Dennis B..
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